24.04.2011, 19:46 Uhr
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Hier mal ein kleiner Bericht aus der Rubrik Munitionsbau, oder besser gesagt Hülsen, ich bitte um Verständnis mit den Kugeln muss ich mir noch was einfallen lassen, sehen echt nit schön aus.
Da ich ja nett gefragt wurde, mach ich mir mal die Mühe es genau zu erklären, was heißt Mühe, bin ja hilfsbereitâ€
Wenn ich wüsste wie ich ein Video davon machen könnte würde ich ein Video davon machen, aber ich Versuche es mal zu erklären.
Drehen ist eine wunderbare Sache, habs mal gelernt und hin und wieder musste ich Verschleißteile für eine Maschine aus meiner alten Firma herstellen, also ist mir die Materie „Drehen“ nicht allzu Fremd.
Dazu muss ich an dieser Stelle sagen, mit Drehen hat das absolut nichts zu tun, und es gibt einige Dinge, die ich auch für Verbesserungsfähig halte, und mir schon Gedanken gemacht habe wie ich was verbessern kann, um noch besser an das Ziel zu kommen, aber da könnt ihr mir Ruhig helfen, vielleicht habt ihr auch ein Paar gute Ideen, ich bitte sogar drum.
Aber wie macht man so kleine Teile, wenn man keine Drehmaschine Daheim hat?
Da habe ich aus meiner Trickkiste gegriffen, aus meiner „alten“ Heimat dem 1:35 Modellbau.
Wo ich immer auf einfachste Verfahren angewiesen war, und an die Metallbearbeitung gar nicht zu denken war.
Heute ist die Sache aber anderes.
Was damals aus Kunststoff bestand und angepinselt wurde, besteht heute wie die Original Patrone aus Messing und Kupfer und hat zwei Teilen.
Ich hatte die ganze Patrone aus Messing machen können, was einiges einfacher gemacht hätte.
Ihr könnt es natürlich so machen, ich würde es euch sogar empfehlen, es geht einfacher und ihr habt nicht soviel Arbeit, es ist wirklich nicht einfach.
Mir Persönlich gefällt die Kupferfarbe einfach nicht, es sieht einfach nicht nach Kupfer aus.
Es gibt aber Kupferfarbe, oder besser gesagt so genannter „Leitlack“, aber der ist Teuer und es ist eine riesige Sauerei.
Habs schon versucht, weil wir diesen Leitlack für antistatische Bodenbeschichtung verwendet haben.
Mit mäßigem Erfolg.
Hier mal ein Foto was ich so alles an Werkzeug gebraucht habe.
![](http://www.rcpanzer.de/apportal/usr/gallerie/user/3892/UPNnDmCm7HXH/a2lr17IXyiyN29SZ5kqapvLlsbOxNnDet5P.jpg)
Die Sachen zum Löten, fallen weg, wenn man die Kugel nicht aus Kupfer macht, also komplett Messing, wie man das macht, kann ich auch drauf eingehen aber das kann man sich schon fast denken.
Was man unbedingt brauch ist einen Feinbohrschleifer egal welche Marke, von Vorteil ist ein Spezieller Halter für ihn, man kann ihn auch direkt in einen Schraubstock spannen, frei in der Hand, würde ich ihn nicht halten, dann wird’s etwas ungenauer und schwieriger , wenn man in dem Fall überhaupt von Genauigkeit reden kann…
Jetzt kommen wir zu dem Teil, was mir ermöglicht hat, die Länge von 5,1 mm (Original 51,18mm) Hülsenlänge einzuhalten.
Es ist eine Lehre und zugleich wird damit die Ausziehrille eingestochen und die Hülse abgestochen, mit dem gezackten Teil rechts oben (Fasenwinkel nicht berücksichtigt)
Ich gebe es zu, es ist nicht die beste Materialwahl, aber hart genug für Messing.
Und hatte auch einen Sinn, aber darauf komme ich noch zu sprechen.
(Mir blieb noch eine Alternative, aber da muss ich noch ein wenig üben, und nur für eine Drehmaschinen zu gebrauchen)
Als Ausgangsmaterial diente mir 1,3 mm Messingdraht (Komisches Maß, gibt’s im Baumarkt), aber es lässt sich wunderbar Bearbeiten.
Ich habe es in einer 1,5 Spannzange gespannt, etwas grenzwertig von der Spannung her aber es ging, und nur Handfest angezogen.
Habe mir Stücke zurechtgeschnitten die lang genug waren, damit ich „von der Stange“
Arbeiten konnte, man kann auch kleine Stücke schneiden und sie einspannen, würde ich aber nicht empfehlen, bleibt immer ein kleines Stück übrig mit dem man kaum was anfangen.
5 Hülsen gingen mit einer „Stange“ aber ein kleines Stück bleibt immer über.
Was ganz wichtig ist, die Lehre muss sehr genau gearbeitet werden, und darf in der Hülsenlänge nicht mehr nachgearbeitet werden, ich tat es und habe es bereut.
Ich machte es in dem Fall mit einer Trennscheibe, Feilen ging ja nit.
![](http://www.rcpanzer.de/apportal/usr/gallerie/user/3892/UPNnDmCm7HXH/NHifR7IipvBIOp1fIPV18SszaMmYzGg1t5b.jpg)
Jetzt komme ich auf die Eigentliche Arbeit zu sprechen.
Zuerst die Stange in die Spannzange gespannt, dann Handfest angezogen, und dann mit kleinster Drehzahl laufen gelassen und die Planfläche mit der Nadelfeile bearbeitet, für die Spätere Bearbeitung sehr wichtig.
Die Stange sollte etwas mehr als die Länge der Hülse aus der Spannzange herausragen.
Dann die Spannzange wieder etwas gelöst, dann die Lehre benutzt und die Stange zurück in die Zange gedrückt, somit hatte ich die Wiederholgenauigkeit in der Länge, Spannzange wieder Handfest anziehen.
Links oben ist eine kleine Ausklinkung mit der Länge des Hülsenhalses, den hielt ich kurz an das sich jetzt wieder Drehende Teil, sehr Vorsichtig damit mir die Oberfläche etwas Poliert wurde, damit ich einen Anhaltspunkt hatte für die Feile hatte.
Später habe ich das gelassen, wenn man ein Paar Hülsen gemacht hat bekommt man ein Gefühl dafür, auch für den Durchmesser, ich lag immer so bei 0,8 bis 0,85, dafür hab ich aber auch schon eine Lösung wie ich das Genauer machen kann.
Dann ging ich kurz über die Komplet Länge mit der Feile, um etwas den Durchmesser zu reduzieren, und damit die Kanten etwas gebrochen wurden, man kann auch Schleifpapier nehmen.
Jetzt kommen wir auf die Klinge zurück, ich machte mir die Schneide zu nutzte, weil sie im enddefekt ja ein Keil ist, ich drückte die Seite der Klinge gegen die Zange,somit hatte ich einen Minimalen Abstand von der Spannzange und drückte nur so Kurz auf das Material bis sich die Ausziehrille gebildet hatte.
Dann zog ich die Stange etwas aus Spannzange, mit etwas Augenmaß stach ich die Hülse von der Stange, somit hatte ich die Rohhülse.
Nach einer weile hatte ich den „Dreh“ raus, somit viel ca. jede Minute eine fertige Hülse ab, wie viel es jetzt sind kann ich nicht sagen, hab sie noch nicht gezählt, wobei ich ehrlich sein muss, es gibt selbstverständlich Ausschuss, was aber normal ist, ich bin kein Drehautomat.
Danach ging’s ab zum Bohren, 0,5er Löcher.
Pinzette war auch dabei im Spiel, mit den Fingern sind die Hülsen schlecht zu fassen.
Man brauch sie nicht ungedingt, helfen aber sehr gut beim Löten oder verkleben.
Und ich habe ein Paar Leere Hülsen für die Deko vom Fuchsdach.
Und das Bohrfutter ist aus einer meiner Proxxons, da hat sich bei einem der Motor verabschiedet, und das Kugellager war auch nicht mehr das tollste.
Aber, er hat es sich verdient, und hab ja noch ein Paar..
![](http://www.rcpanzer.de/apportal/usr/gallerie/user/3892/UPNnDmCm7HXH/bn8mYIrGraV0oEoDeZItdscX3ixhwMSfIXb.jpg)
Da hätten wir das vorerst letzte Foto.
Es sind nicht alle Hülsen, aber hier sieht man die verschiedenen Stufen.
Rohhülse, gebohrt, und mit Kugel, hier ein 0,5 Kupferdraht aus einem Stromkabel.
War noch ein sehr früher Foto, hab mir aber Kabel im Querschnitt 0.8 mm besorgt sieht besser aus.
Ich bin noch nicht dazu gekommen, ein Foto oder besser besagt eine sinnvolle Vorrichtung für das Löten zwischen Hülse und Kugel zu bauen.
Muss sie Löten, kleben dauert zu lange und hält auch nicht beim „Drechseln“ und es sieht so aus, als ob die Patronen wieder neue Gefüllt wurden, wegen so einem kleinen Zinn Ring.
Hab schon eine Idee, so fällt auch das Bohren weg, für die vollständige Patrone.
Werde es die Tage nachholen.
Vielleicht fällt euch eine gute Idee dafür ein, wäre euch dankbar.
Wenn fragen sind, einfach was sagen, kann gut sein das ich was vergessen habe..
Gruß Kai
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"Füchse..! Wollt ihr ewig Leben..?" Mein Ausbilder bei der Bundeswehr
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Beitrag 1 mal editiert. Zuletzt editiert von Horschemo am 25.04.2011 00:37.
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